Bei den ersten “Gehversuchen” in Lehre und Unterricht treffen Lehrende oft auf Studierende bzw. Auszubildende jüngerer Semester. Ganz gleich, ob es sich um eine Einführungsveranstaltung oder eine vertiefende Übung handelt, oft treffen Lehrende dabei auf Personen, die sich erst frisch für das jeweilige Fach bzw. die jeweilige Ausbildung entschieden haben. Was kann ich als Dozierender aber von Personen erwarten, die noch vor wenigen Monaten zur Schule gegangen sind und einer ganz anderen Generation als man selbst angehörten (Generation Z)? Welche fachlichen Voraussetzungen und welche Einstellung zu Studium und Beruf bringen sie mit? Überfordert sie meine Art zu lehren? Langweile ich sie? Oder unterfordere ich sie am Ende gar? Setze ich zu viel oder zu wenig voraus?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich vermutlich alle Lehrenden, die im Rahmen ihres Lehrdeputats mit Studierenden der ersten Semester bzw. Auszubildenden des ersten Lehrjahres arbeiten müssen – zu Recht, denn gerade sie vermitteln die essentiellen Grundlagen des jeweiligen Faches bzw. Berufes und legen damit den Grundstein für die gesamte Ausbildung. Schaffen es die Lehrenden am Ende, auf angemessenem Niveau Fachliches zu vermitteln und dabei für ihr jeweiliges Fach bzw. Beruf zu begeistern oder handelt es sich bei der Veranstaltung um ein Absitzen von Zeit, das die Teilnehmenden nur auf Grund der drohenden Klausur zu ertragen bereit sind, während man förmlich spürt, wie die Teilnehmenden geistig aussteigen?
Ziel des Seminares ist es, den Teilnehmenden neben einem Einblick in den Bildungsgang der Oberstufe und aktuellen sozialwissenschaftlichen Forschungen über die Generation, die aktuell Studium und Beruf aufnimmt allgemeine pädagogische und didaktische Grundlagen aufzuzeigen und diese für die universitäre und berufliche Lehre nutzbar zu machen. Daneben werden auch konkrete Wege aufgezeigt, neben den klassisch bewährten Lehrmethoden aktuelle, wie beispielsweise die der Peer-Instruction und des digitalen Feedbacks oder digitale Möglichkeiten für ein binnendifferenziertes Arbeiten gewinnbringend einzusetzen.